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Schon lustig die Vorstellung nächsten Freitag um 13 Uhr ein Verabredung in Kyoto Hauptbahnhof am "Karasuma Central Ticket | Schon lustig die Vorstellung nächsten Freitag um 13 Uhr ein Verabredung in Kyoto Hauptbahnhof am "Karasuma Central Ticket | ||
Gates" zu haben. Wie klein die Welt doch ist dank Flugzeug, früher wäre ein Schiff wochenlang gefahren. Falls noch jemand vorbeikommen möchte, hier ist der Treffpunkt:\\ | Gates" zu haben. Wie klein die Welt doch ist dank Flugzeug, früher wäre ein Schiff wochenlang gefahren. Falls noch jemand vorbeikommen möchte, hier ist der Treffpunkt:\\ | ||
- | {{http://www.kucklaender.de/lib/exe/fetch.php?media=:map_en.gif?}} | + | {{map_en.gif}} |
===26.12.2007=== | ===26.12.2007=== | ||
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Das ganze schreibe ich auf Isaos Laptop, Arigato. | Das ganze schreibe ich auf Isaos Laptop, Arigato. | ||
===29.12.07=== | ===29.12.07=== | ||
- | Als Gaijin habe ich es mir erlaubt in der ersten Nacht auf 2 Futons zu schlafen. Morgens wird das ganze Bettzeug wieder weggeraeumt. Gerne mag ich den Geruch der Tatami-Matten(Reisstrohmatten), mit denen das ganze Zimmer ausgelegt ist. Schoen bzw. gemuetlich auch die Isolierkanne mit heissem Wasser und Teebeutel fuer Tee in jedem Hotelzimmer. Morgens gab es Onigiri, leckere Reishaeppchen, z.B. mit Pflaume oder Kaviar gefuellt. Gestern habe Onigiri, leckere Reishaeppchen, z.B. mit Pflaume oder Kaviar gefuellt. Gestern habe ich keinen Menschen ausser mir mit Kapuze gesehen, alle anderen hatten Regenschirme. Selbst auf dem Fahrrad fahren manche mit Regenschirm, z.T. mit spezieller Halterung. Heute waren wir im kaiserlichen Garten, ganz anderes Vogelgezwitscher und viele japanischen Baeume, die ich sonst nur von Farbholzschnitten oder Rollbildern kenne. Wunderbar diese Ruheoase in der Stadt. Aber wegen der Neujahrsferien haben Schloesser und Palaeste geschlossen, nur die Tempel haben offen. Deswegen auf zum Kiyomizu-Tempel, Touri-Treffpunkt, der oestlich oberhalb von Kyoto thront. Auf dem Weg dahin durch das traditionelle Gion-Viertel mit Holzhaeusern, Geishas und Rikshas.\\ | + | Als Gaijin habe ich es mir erlaubt in der ersten Nacht auf 2 Futons zu schlafen. Morgens wird das ganze Bettzeug wieder weggeraeumt. Gerne mag ich den Geruch der Tatami-Matten(Reisstrohmatten), mit denen das ganze Zimmer ausgelegt ist. Schoen bzw. gemuetlich auch die Isolierkanne mit heissem Wasser und Teebeutel fuer Tee in jedem Hotelzimmer. Morgens gab es Onigiri, leckere Reishaeppchen, z.B. mit Pflaume oder Kaviar gefuellt. Gestern habe ich keinen Menschen ausser mir mit Kapuze gesehen, alle anderen hatten Regenschirme. Selbst auf dem Fahrrad fahren manche mit Regenschirm, z.T. mit spezieller Halterung. Heute waren wir im kaiserlichen Garten, ganz anderes Vogelgezwitscher und viele japanischen Baeume, die ich sonst nur von Farbholzschnitten oder Rollbildern kenne. Wunderbar diese Ruheoase in der Stadt. Aber wegen der Neujahrsferien haben Schloesser und Palaeste geschlossen, nur die Tempel haben offen. Deswegen auf zum Kiyomizu-Tempel, Touri-Treffpunkt, der oestlich oberhalb von Kyoto thront. Auf dem Weg dahin durch das traditionelle Gion-Viertel mit Holzhaeusern, Geishas und Rikshas.\\ |
Meine grosse Begeisterung fuer Ramen-Nudeln legte sich sofort, als ich die Suppe schmeckte und Isao mir sagte, dass Fleischsosse die Grundlage ist. Jeder Laden hat ein eigenes geheimes Rezept dafuer. Isao meinte, es sei eines der besten Ramen die er je gegessen haette, fuer mich war es der Geschmack von totem Tier und sicher der letzte Ramen. Die Soba-Nudeln abends waren da schon besser, schmeckten leicht geraeuchert. \\ | Meine grosse Begeisterung fuer Ramen-Nudeln legte sich sofort, als ich die Suppe schmeckte und Isao mir sagte, dass Fleischsosse die Grundlage ist. Jeder Laden hat ein eigenes geheimes Rezept dafuer. Isao meinte, es sei eines der besten Ramen die er je gegessen haette, fuer mich war es der Geschmack von totem Tier und sicher der letzte Ramen. Die Soba-Nudeln abends waren da schon besser, schmeckten leicht geraeuchert. \\ | ||
- | Es gibt uebrigens Linksverkehr und die Zug- und U-Bahnbenutzung ist nichts Linksverkehr und die Zug- und U-Bahnbenutzung ist nichts fuer verkramte bzw. vergessliche Leute: um aus nichts fuer verkramte bzw. vergessliche Leute: um aus der Station rauszukommen, muss man das anfangs geloeste Ticket in eine Maschine stecken, wie in London. | + | Es gibt uebrigens Linksverkehr und die Zug- und U-Bahnbenutzung ist nichts fuer verkramte bzw. vergessliche Leute: um aus der Station rauszukommen, muss man das anfangs geloeste Ticket in eine Maschine stecken, wie in London. |
===30.12.07=== | ===30.12.07=== | ||
Heute nur ein Futon benutzt, geht auch. Ueberall wird geschmueckt fuer Neujahr: Kiefern(?)-Gestecke an den Haustueren und bunte Stofffahnen und Verkaufsbuden an den Tempeln. An manchen Buden kann man grosse Holzdosen schuetteln und durch ein Loch kommt irgendwann ein Staebchen mit einer Zahl drauf. Diese Zahl sagt man dem Verkaeufer und man erhaelt einen Zettel mit Vorhersagen fuers neue Jahr. Wenn es einem nicht gefaellt, dann knotet man den Zettel an einen naheliegenden Staender oder Baum und versucht woanders ein neues Glueckslos. Isao machte das, aber auch das zweite Los war nicht so gut und meinte, er muesste Geduld ueben. Kann er in Tokyo nochmal versuchen.\\ | Heute nur ein Futon benutzt, geht auch. Ueberall wird geschmueckt fuer Neujahr: Kiefern(?)-Gestecke an den Haustueren und bunte Stofffahnen und Verkaufsbuden an den Tempeln. An manchen Buden kann man grosse Holzdosen schuetteln und durch ein Loch kommt irgendwann ein Staebchen mit einer Zahl drauf. Diese Zahl sagt man dem Verkaeufer und man erhaelt einen Zettel mit Vorhersagen fuers neue Jahr. Wenn es einem nicht gefaellt, dann knotet man den Zettel an einen naheliegenden Staender oder Baum und versucht woanders ein neues Glueckslos. Isao machte das, aber auch das zweite Los war nicht so gut und meinte, er muesste Geduld ueben. Kann er in Tokyo nochmal versuchen.\\ | ||
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In Kobe in der Naehe von Sannomiya Station gibt es eine Baeckerei namens "Koeln" (Kerun auf japanisch) :-), seit 1946! Die Berliner sind anders gefuellt, mit Anko. Da waren die Neujahrspfannkuchen schonmal gesichert;-) Es gab ausser Mohnstreuseln auch Broetchen mit gruenem suessen Krams drin und Puddingteilchen mit Kaviar... In Kobe gibt es einige auslaendische Baeckereien und auch Cafes fuer den populaer werdenden Kaffee, sicher auch aufgrund der fruehen westlichen Siedler. Im botanischen Garten waren wir doch nicht weil die Seilbahn dorthin wegen starken Windes geschlossen war, wir sind dann stattdessen die Flower Road langgegangen zum anderen Earthquake Memorial Monument. Dort im Park gibt es eine goldene Statue namens Marina, die beim Erdbeben am 17.1.1995 umgestuerzt ist und deren Uhr auf 5.46 stehenblieb.\\ | In Kobe in der Naehe von Sannomiya Station gibt es eine Baeckerei namens "Koeln" (Kerun auf japanisch) :-), seit 1946! Die Berliner sind anders gefuellt, mit Anko. Da waren die Neujahrspfannkuchen schonmal gesichert;-) Es gab ausser Mohnstreuseln auch Broetchen mit gruenem suessen Krams drin und Puddingteilchen mit Kaviar... In Kobe gibt es einige auslaendische Baeckereien und auch Cafes fuer den populaer werdenden Kaffee, sicher auch aufgrund der fruehen westlichen Siedler. Im botanischen Garten waren wir doch nicht weil die Seilbahn dorthin wegen starken Windes geschlossen war, wir sind dann stattdessen die Flower Road langgegangen zum anderen Earthquake Memorial Monument. Dort im Park gibt es eine goldene Statue namens Marina, die beim Erdbeben am 17.1.1995 umgestuerzt ist und deren Uhr auf 5.46 stehenblieb.\\ | ||
Heute habe ich vom Shinkansen aus den wolkenverhangenen Fuji gesehen, da kann nichts mehr schief gehen dieses Jahr... (Mein erster und letzter Kalauer dieses Jahr)\\ | Heute habe ich vom Shinkansen aus den wolkenverhangenen Fuji gesehen, da kann nichts mehr schief gehen dieses Jahr... (Mein erster und letzter Kalauer dieses Jahr)\\ | ||
- | Wen ich vergass zu erwaehnen ist Kou, Isao erzaehlte mir zwar vor 1,25 Jahren dass er Onkel wird, aber ich hatte es vergessen. Wenn Kou da ist, kann man ihn gar nicht vergessen:-) Er war schwer davon abzuhalten abends beim Bleigiessen, was ich mitgebracht hatte, an die Wasserschuessel oder die Kerze zu fassen. Danach gab es dann zur Sicherheit noch Glueckskekse mit japanischen Weisheiten, ich hatte "Zuviel ist auch zuwenig.", Isao mal wieder Geduld. Isaos Familie lebt in Kokubunji, ca. 45 min. westlich von Tokio. an der Chuo-Linie. Um Neujahr (ab 23.45) werden alle Tempelglocken 108 mal geschlagen, weil es 108 schlechte Eigenschaften/Suenden gibt, die hat man dann schonmal erledigt fuers neue Jahr. \\ | + | Wen ich vergass zu erwaehnen ist Kou, Isao erzaehlte mir zwar vor 1,25 Jahren dass er Onkel wird, aber ich hatte es vergessen. Wenn Kou da ist, kann man ihn gar nicht vergessen:-) Er war schwer davon abzuhalten abends beim Bleigiessen, was ich mitgebracht hatte, an die Wasserschuessel oder die Kerze zu fassen. Danach gab es dann zur Sicherheit noch Glueckskekse mit japanischen Weisheiten, ich hatte "Zuviel ist auch zuwenig.", Isao mal wieder Geduld. Isaos Familie lebt in Kokubunji, ca. 45 min. westlich von [[wpde>Tokio]]. an der Chuo-Linie. Um Neujahr (ab 23.45) werden alle Tempelglocken 108 mal geschlagen, weil es 108 schlechte Eigenschaften/Suenden gibt, die hat man dann schonmal erledigt fuers neue Jahr. \\ |
Isaos Vater war Physik-Professor, nach der Fluid-/Aerodynamik widmete er sich dann dem Machine Language Learning. Er erzaehlte mir, dass die Shinkansen hier in Kokubunji im Windkanal getestet werden, weil es in Japan viele Tunnel gibt und bei hohen Geschwindigkeiten die Schock(Schall)wellen und deren Moden am Tunnel Probleme machen. Deswegen diese Nase und die Fluegel in gewissen Abstaenden oben am N700! Entscheidend ist wohl die Hoehendifferenz Tunnelhoehe-Zughoehe. | Isaos Vater war Physik-Professor, nach der Fluid-/Aerodynamik widmete er sich dann dem Machine Language Learning. Er erzaehlte mir, dass die Shinkansen hier in Kokubunji im Windkanal getestet werden, weil es in Japan viele Tunnel gibt und bei hohen Geschwindigkeiten die Schock(Schall)wellen und deren Moden am Tunnel Probleme machen. Deswegen diese Nase und die Fluegel in gewissen Abstaenden oben am N700! Entscheidend ist wohl die Hoehendifferenz Tunnelhoehe-Zughoehe. | ||
===01.01.08=== | ===01.01.08=== | ||
Ein frohes und gesundes neues Jahr wuensche ich dem geneigten Leser! In Kokubunji schien am Neujahrsmorgen die Sonne :-) Um mir eine Freude zu machen, gab es ein europaeisches Fruehstueck mit Toast, Marmelade,Kaese und Kaffee...\\ <del> Ich muss jetzt ins Bett, weil Isaos Vater und ich morgen einen Berg hier in der Naehe besteigen wollen. Mehr folgt morgen Abend. </del>\\ | Ein frohes und gesundes neues Jahr wuensche ich dem geneigten Leser! In Kokubunji schien am Neujahrsmorgen die Sonne :-) Um mir eine Freude zu machen, gab es ein europaeisches Fruehstueck mit Toast, Marmelade,Kaese und Kaffee...\\ <del> Ich muss jetzt ins Bett, weil Isaos Vater und ich morgen einen Berg hier in der Naehe besteigen wollen. Mehr folgt morgen Abend. </del>\\ | ||
- | Schnell noch mein Hemd gebuegelt (wozu habe ich es schliesslich mit wenn nicht fuer heute); es stellte sich raus dass in Japan die Waschmaschinen nur mit kaltem Wasserfunktioniert, dass macht die Energieverschwendung vom Heizen mit der Klimaanlage evtentuell wieder wett. Dann machte sich die ganze Familie auf den Weg zum nahegelegenen Schrein. Ich hatte die Ehre Kou im Kinderwagen zum Tempel zu schiebenm, er schlief sogar ein. Am Tempel reiht man sich in die Schlange mit Wartenenden ein. Es gibt Reis\Gluehwein fuer alle Wartenden. Man kann allerlei Dinge kaufen: Pfeile mit Gloeckchen, Puppen (entfernt aehnlich mit Matroshkas) ohne Augen, Talismane und Spendentafeln. Den Pfeil haengt man im Haus auf, er soll fuer das neue Jahr Glueck bringen. Den alten Pfeil vom letzten Jahr bringt man wieder mit und er wird in einem grossen Feuer am Tempel verbrannt. Genauso die Puppe, man wuenscht sich was, malt ein Auge aus, und wenn der Wunsch in Erfuellung gegangen ist, wird das andere Auge ausgemalt. Die fertigen Puppen werden auch Neujahr verbrannt. Wenn man an der Reihe ist, laeutet man mit einem langen Seil mit Holzstueck dran, was vom Tempeldach haengt, an der Glocke, spendet und betet kurz. \\ Am Feuer wurde Kou wieder wach und wir haben ein Familienfoto gemacht. Kinder haben in Japan einen hohen Stellenwert, weil es zu wenige Kinder gibt (1.2 pro Kopf in Japan, 1.4 waeren noetig um nicht auszusterben). Die aerztliche Behandlung ist bis zum 3. Lebensjahr kostenlos. Mittags gab es dann O-seshi, das traditionelle Neujahrsmnahl. Damit es etwas besonderes ist, ist es chinesisch. Reis mit allerlei Beilagen: gesalzene kleine Auberginen und Gurken, Shitake-Pilze, Tofu,Shrimps,... Inzwischen kann ich auch Salat mit Staebchen essen. Das O-seshi wird am 31.12 fuer die naechsten Tage in Boxen vorbereitet, denn es gibt nichts einzukaufen, sehr vieles (frueher alles) hat geschlossen. Als Nachtisch(eigentlich zum Essen) dann suesse Kuri (Kastanien). Als Isao klein war, war hier wohl nur Feld drumherum, inzwischen sind es viele Einfamilienhaeuser und wenige Felder mit Kastanienbaeumen, Kohl, etc.\\ | + | Schnell noch mein Hemd gebuegelt (wozu habe ich es schliesslich mit wenn nicht fuer heute); es stellte sich raus dass in Japan die Waschmaschinen nur mit kaltem Wasser funktioniert, dass macht die Energieverschwendung vom Heizen mit der Klimaanlage evtentuell wieder wett. Dann machte sich die ganze Familie auf den Weg zum nahegelegenen Schrein. Ich hatte die Ehre Kou im Kinderwagen zum Tempel zu schieben, er schlief sogar ein. Am Tempel reiht man sich in die Schlange mit Wartenenden ein. Es gibt Reis\Gluehwein fuer alle Wartenden. Man kann allerlei Dinge kaufen: Pfeile mit Gloeckchen, Puppen (entfernt aehnlich mit Matroshkas) ohne Augen, Talismane und Spendentafeln. Den Pfeil haengt man im Haus auf, er soll fuer das neue Jahr Glueck bringen. Den alten Pfeil vom letzten Jahr bringt man wieder mit und er wird in einem grossen Feuer am Tempel verbrannt. Genauso die Puppe, man wuenscht sich was, malt ein Auge aus, und wenn der Wunsch in Erfuellung gegangen ist, wird das andere Auge ausgemalt. Die fertigen Puppen werden auch Neujahr verbrannt. Wenn man an der Reihe ist, laeutet man mit einem langen Seil mit Holzstueck dran, was vom Tempeldach haengt, an der Glocke, spendet und betet kurz. \\ Am Feuer wurde Kou wieder wach und wir haben ein Familienfoto gemacht. Kinder haben in Japan einen hohen Stellenwert, weil es zu wenige Kinder gibt (1.2 pro Kopf in Japan, 1.4 waeren noetig um nicht auszusterben). Die aerztliche Behandlung ist bis zum 3. Lebensjahr kostenlos. Mittags gab es dann O-seshi, das traditionelle Neujahrsmnahl. Damit es etwas besonderes ist, ist es chinesisch. Reis mit allerlei Beilagen: gesalzene kleine Auberginen und Gurken, Shitake-Pilze, Tofu,Shrimps,... Inzwischen kann ich auch Salat mit Staebchen essen. Das O-seshi wird am 31.12 fuer die naechsten Tage in Boxen vorbereitet, denn es gibt nichts einzukaufen, sehr vieles (frueher alles) hat geschlossen. Als Nachtisch(eigentlich zum Essen) dann suesse Kuri (Kastanien). Als Isao klein war, war hier wohl nur Feld drumherum, inzwischen sind es viele Einfamilienhaeuser und wenige Felder mit Kastanienbaeumen, Kohl, etc.\\ |
Nachmittags bin ich dann mit Isao nach Tokio reingefahren, zum Ueno-Park, wo viele Museen und Tempel sind. Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir noch beim JR Research institute hier um die Ecke vorbeigeschaut, wo man ein altes Shinkansen-Modell sehen konnte und 2 Linear Motor Cars! (aequivalent zum Transrapid).Neujahr gehen auch manche Japaner in traditioneller Kleidung (Kimono) in die Tempel. Diesmal hatte Isao Glueck beim Staebchen-Ziehen, er hatte ein Los der hoechsten Gluecksstufe; es gibt naemlich 5 Stufen des Gluecks ;-) In der Naehe ist auch ein Markt, der erste der Neujahr in Tokio aufmacht, hier gab es alles: Jacken, Schuhe, Oktopus, jap. Krabben, ... Beliebt sind auch Ueberraschungs-Plastiktueten. \\ Und dann, dem Neujahrstag eines Sysadmins wuerdig, ab nach Akihibara, Electric city town. Erstmal einen Adapter kaufen, weil die Stromstecker natuerlich in Japan eine andere Form besitzen. Ansonsten viel elektrischer Krams eben: Laptops. Kameras, MP3-Player, Haartrockner, ... eher ernuechternd. Ich hatte mir mehr elektronischen Spielkrams vorgestellt, so wie meinen kleinen Taschenrechner in PC-Form, aber vielleicht haben wir nicht die richtigen Geschaeften gefunden. \\ | Nachmittags bin ich dann mit Isao nach Tokio reingefahren, zum Ueno-Park, wo viele Museen und Tempel sind. Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir noch beim JR Research institute hier um die Ecke vorbeigeschaut, wo man ein altes Shinkansen-Modell sehen konnte und 2 Linear Motor Cars! (aequivalent zum Transrapid).Neujahr gehen auch manche Japaner in traditioneller Kleidung (Kimono) in die Tempel. Diesmal hatte Isao Glueck beim Staebchen-Ziehen, er hatte ein Los der hoechsten Gluecksstufe; es gibt naemlich 5 Stufen des Gluecks ;-) In der Naehe ist auch ein Markt, der erste der Neujahr in Tokio aufmacht, hier gab es alles: Jacken, Schuhe, Oktopus, jap. Krabben, ... Beliebt sind auch Ueberraschungs-Plastiktueten. \\ Und dann, dem Neujahrstag eines Sysadmins wuerdig, ab nach Akihibara, Electric city town. Erstmal einen Adapter kaufen, weil die Stromstecker natuerlich in Japan eine andere Form besitzen. Ansonsten viel elektrischer Krams eben: Laptops. Kameras, MP3-Player, Haartrockner, ... eher ernuechternd. Ich hatte mir mehr elektronischen Spielkrams vorgestellt, so wie meinen kleinen Taschenrechner in PC-Form, aber vielleicht haben wir nicht die richtigen Geschaeften gefunden. \\ | ||
Abends nach dem Essen habe ich dann die Oseibo (Neujahrsgeschenke) ueberreicht, die KPM-Tellerchen kamen gut an, genauso die Neujahrskonzert-CD, Isaos Familie guckt das auch immer ueber Satelliten-TV. Isaos Vater ist sowieso an Klassik sehr interessiert, besonders Schubert, und singt ihn selber. Momentan ist er nochg bei der schoenen Muellerin, danach kommt dann die Winterreise. Schubert hat auch den Erlkoenig vertont, was man nicht alles in fremden Landen lernt. | Abends nach dem Essen habe ich dann die Oseibo (Neujahrsgeschenke) ueberreicht, die KPM-Tellerchen kamen gut an, genauso die Neujahrskonzert-CD, Isaos Familie guckt das auch immer ueber Satelliten-TV. Isaos Vater ist sowieso an Klassik sehr interessiert, besonders Schubert, und singt ihn selber. Momentan ist er nochg bei der schoenen Muellerin, danach kommt dann die Winterreise. Schubert hat auch den Erlkoenig vertont, was man nicht alles in fremden Landen lernt. | ||
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Dann suchte ich einen Weg zum Tokyo Tower, was gar nicht so einfach ist, weil 6 spurige Strassen, 2 stoeckige Strassen und eine Shinkansen-Linie zu queren sind. Auf dem Weg liegt derr Zuo-Ji Tempel, kurz ausruhen, bevor ich mich an die Warteschlange am 1959 erbauten, 333m hohen (3m groesser als der Eiffelturm) Tokyo Tower anstelle. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Heute waren es zwar 9 Grad hier, aber durch die hohe Luftfeuchtigkeit kommt es einem kaelter vor. Raetsel geben mir auch die laenglichen, staebchenfoermigen Eiskristalle hier auf, ob das auch an der Luftfeuchtigkeit liegt? Sie sehen jedenfalls anders aus zu Hause. In Kanazawa soll Schnee liegen, da bin ich mal gespannt. | Dann suchte ich einen Weg zum Tokyo Tower, was gar nicht so einfach ist, weil 6 spurige Strassen, 2 stoeckige Strassen und eine Shinkansen-Linie zu queren sind. Auf dem Weg liegt derr Zuo-Ji Tempel, kurz ausruhen, bevor ich mich an die Warteschlange am 1959 erbauten, 333m hohen (3m groesser als der Eiffelturm) Tokyo Tower anstelle. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Heute waren es zwar 9 Grad hier, aber durch die hohe Luftfeuchtigkeit kommt es einem kaelter vor. Raetsel geben mir auch die laenglichen, staebchenfoermigen Eiskristalle hier auf, ob das auch an der Luftfeuchtigkeit liegt? Sie sehen jedenfalls anders aus zu Hause. In Kanazawa soll Schnee liegen, da bin ich mal gespannt. | ||
===4.1.08=== | ===4.1.08=== | ||
- | Heute war ich noch mit Isaos Vater Naoyuki, seiner Schwester Sayuri und Kou auf dem Spielplatz bevor sie mich netterweise zur Bahn brachten. Dann bin ich nochmal nach Akihibara gefahren, CD`s besorgen und ich habe endlich die Spielzeuglaeden gefunden :-) Einen Radiergummi in Sushiform und eine LED-Taschenlampe mit Solarpanel habe ich mir gegoennt, angesichts des langen Heimwegs habe ich mich davon abgehalten den Powermac G4 fuer 8000\, ca. 50 Euro, oder aehnliches zu kaufen. | + | Heute war ich noch mit Isaos Vater Naoyuki, seiner Schwester Sayuri und Kou auf dem Spielplatz bevor sie mich netterweise zur Bahn brachten. Dann bin ich nochmal nach Akihibara gefahren, CD`s besorgen und ich habe endlich die Spielzeuglaeden gefunden :-) Einen Radiergummi in Sushiform und eine LED-Taschenlampe mit Solarpanel habe ich mir gegoennt, angesichts des langen Heimwegs habe ich mich davon abgehalten den Powermac G4 fuer 8000 Yen, ca. 50 Euro, oder aehnliches zu kaufen. |
Es gab auch Laeden fuer Schrauber und Modder, und Ersatzteile fuer laengst nicht mehr neu erwerbbare Computer. Oder einen der ersten ibooks, die bonbonfarbenen Handtaeschchen. | Es gab auch Laeden fuer Schrauber und Modder, und Ersatzteile fuer laengst nicht mehr neu erwerbbare Computer. Oder einen der ersten ibooks, die bonbonfarbenen Handtaeschchen. | ||
Schnell noch eine Bento-Box besorgt Gepaeck, neu an der Tokyo-Station verstaut und dann ab zum Imperial Palace East Garden, wo ich mit Isao, der den Tag mit Tomoko verbracht hatte, um 15 Uhr verabredet war. | Schnell noch eine Bento-Box besorgt Gepaeck, neu an der Tokyo-Station verstaut und dann ab zum Imperial Palace East Garden, wo ich mit Isao, der den Tag mit Tomoko verbracht hatte, um 15 Uhr verabredet war. | ||
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Danach machten wir einen Spaziergang zum Higashi Chaya-Gai, dem Geisha-Viertel und tranken dort einen Mat-Cha (gruener Tee in Pulverform). Vorher gab es eine Suessigkeit aus Anko. Kanazawa ist beruehmt fuer seine vielen Suessigkeiten, fuer die Herstellung von Kinpaku (Blattgold) und seine ertragreichen Reisfelder. Weil mittlerweile Mittagszeit war, kehrten wir im Onicho-Fischmarkt (leider nix los weil Sonntag) in ein Lokal ein. Kanazawa liegt ja an der Westkueste, nahe dem Chinesischen Meer und deswegen kann man sehr guten, frischen Fisch essen. Isao und Tomoko brachten mich noch zum Bahnhof und dann war ich auf mich allein gestellt. Erste Aufgabe war rauszubekommen wann und wo der naechste Zug nach [[wpde>Hiroshima]] faehrt, zum Glueck konnten sie am Fahrkartenschalter Englisch. Der Zug fuhr quer durch die schneeebedeckten japanischen "Alpen" an Reisfeldern, Bambuswaeldern vorbei nach Shin-Osaka, wo ich in den Superexpress Hikari Railstar (Shinkansen) stieg. Pferde, Rinder oder Kuehe habe ich auf den Feldern nicht gesehen. In Hiroshima habe ich endlich die Postkarten eingeworfen und dann das Hotel gesucht und gefunden. Naechste Aufgabe war es, Licht anzumachen im Hotelzimmer. Nach einigem Ausprobieren der Schalter und Inspizieren eines komischen Lochs in der Wand nahe der Tuer, kam ich darauf meinen Zimmerschluessel in das Loch in der Wand zu stecken und siehe da, es wurde Licht. | Danach machten wir einen Spaziergang zum Higashi Chaya-Gai, dem Geisha-Viertel und tranken dort einen Mat-Cha (gruener Tee in Pulverform). Vorher gab es eine Suessigkeit aus Anko. Kanazawa ist beruehmt fuer seine vielen Suessigkeiten, fuer die Herstellung von Kinpaku (Blattgold) und seine ertragreichen Reisfelder. Weil mittlerweile Mittagszeit war, kehrten wir im Onicho-Fischmarkt (leider nix los weil Sonntag) in ein Lokal ein. Kanazawa liegt ja an der Westkueste, nahe dem Chinesischen Meer und deswegen kann man sehr guten, frischen Fisch essen. Isao und Tomoko brachten mich noch zum Bahnhof und dann war ich auf mich allein gestellt. Erste Aufgabe war rauszubekommen wann und wo der naechste Zug nach [[wpde>Hiroshima]] faehrt, zum Glueck konnten sie am Fahrkartenschalter Englisch. Der Zug fuhr quer durch die schneeebedeckten japanischen "Alpen" an Reisfeldern, Bambuswaeldern vorbei nach Shin-Osaka, wo ich in den Superexpress Hikari Railstar (Shinkansen) stieg. Pferde, Rinder oder Kuehe habe ich auf den Feldern nicht gesehen. In Hiroshima habe ich endlich die Postkarten eingeworfen und dann das Hotel gesucht und gefunden. Naechste Aufgabe war es, Licht anzumachen im Hotelzimmer. Nach einigem Ausprobieren der Schalter und Inspizieren eines komischen Lochs in der Wand nahe der Tuer, kam ich darauf meinen Zimmerschluessel in das Loch in der Wand zu stecken und siehe da, es wurde Licht. | ||
===7.1.2008=== | ===7.1.2008=== | ||
- | HIROSHIMA | + | HIROSHIMA, http://picasaweb.google.com/Nina.Kucklaender/Hiroshima712008 |
===8.1.08=== | ===8.1.08=== | ||
Heute geht es nach Kap Shiono-Misaki http://www.kankou-kushimoto.jp/english/sub02.html [[mms://real.kumano-world.jp/contents/kushimoto/win700/kankou.wmv|jap. Werbevideo]] der Wakayama-Halbinsel bei Kushimoto am Pazifik. Dort ist eine Jugendherberge wo ich nach den Staedtewuesten etwas entspannen will. (//Ab Hiroshima hatte ich keinen Internet-Zugang mehr, insofern uebertrage ich jetzt in Deutschland mein analoges Logbuch ins Digitale.//) 9.51 Uhr, 9.4°C, 61% Humidity, Hiroshima-Eki(Bhf). Soviele Gaijin am Bahnhof wie ich noch nie hier gesehen habe. Mal wieder Hikari Railstar Superexpress. Der Schaffner verbeugt sich uebrigens jedes Mal und murmelt ein paar Worte bevor er das Abteil verlaesst, zumindest im Shinkansen. Isao und Tomoko fanden meine Begeisterung fuer Zuege zum Glueck lustig. Isao kannte den N700 gar nicht und meinte, in Japan gibt es auch Zugverrueckte, es gibt sogar eine CD mit Geraeuschen von ihnen: Vibrationen, im Tunnel,... So verrueckt bin ich dann doch nicht, obwohl es sicher eine gute Sample-CD ist. \\ | Heute geht es nach Kap Shiono-Misaki http://www.kankou-kushimoto.jp/english/sub02.html [[mms://real.kumano-world.jp/contents/kushimoto/win700/kankou.wmv|jap. Werbevideo]] der Wakayama-Halbinsel bei Kushimoto am Pazifik. Dort ist eine Jugendherberge wo ich nach den Staedtewuesten etwas entspannen will. (//Ab Hiroshima hatte ich keinen Internet-Zugang mehr, insofern uebertrage ich jetzt in Deutschland mein analoges Logbuch ins Digitale.//) 9.51 Uhr, 9.4°C, 61% Humidity, Hiroshima-Eki(Bhf). Soviele Gaijin am Bahnhof wie ich noch nie hier gesehen habe. Mal wieder Hikari Railstar Superexpress. Der Schaffner verbeugt sich uebrigens jedes Mal und murmelt ein paar Worte bevor er das Abteil verlaesst, zumindest im Shinkansen. Isao und Tomoko fanden meine Begeisterung fuer Zuege zum Glueck lustig. Isao kannte den N700 gar nicht und meinte, in Japan gibt es auch Zugverrueckte, es gibt sogar eine CD mit Geraeuschen von ihnen: Vibrationen, im Tunnel,... So verrueckt bin ich dann doch nicht, obwohl es sicher eine gute Sample-CD ist. \\ |